Warum Sie Ihr Wissen NIEMALS teilen sollten…

Fragen Sie sich gerade, was das soll?
“Auf wissensbewusstsein.de geht es doch genau darum, dass wir erfahren, wie wir bestens das Wissen und die Erfahrungen unserer (langjährigen) Mitarbeiter nutzen und vor allem halten können. Die Rente für unsere älteren Mitarbeitenden ist doch in naher Zukunft. Und jetzt: “Wissen niemals teilen”?!?”

Ja, Sie haben richtig verstanden. Das ist die Mission von “IMINA – Wissen & Erfahrungen mangen” und von “Wissensbewusstsein.de” – dass Sie praxisnahe Impulse bekommen, wie Sie Ihre Wissensaktivitäten in Ihrem Unternehmen bestens gestalten können.

Alle Wissensimpulse sind schön und gut. Sie werden nur keinen Erfolg haben, wenn Sie Ihren “Wissensfeind” nicht kennen.

Deshalb schauen wir heute in die möglichen Blockaden Ihrer Mitarbeitenden, ihr Wissen zu teilen. Und, ich verrate Ihnen, Ihre Mitarbeiter haben wirklich gute Gründe, es nicht zu tun. Sie selbst natürlich auch! Lesen Sie selbst.

WARNUNG: Dieser Artikel ist etwas sarkastisch und in provokativer Weise formuliert. Ich bitte Sie, das Augenzwinkern 😉 zwischen den Zeilen stets zu berücksichtigen und meinen Schreibstil in diesem Artikel als liebevollen Denk-Anschubser zu verstehen.

Ansonsten empfehle ich Ihnen: Lesen Sie nur die Überschriften und melden Sie sich gleich im Webinar “5 einfache Wege, um jeden Mitarbeiter zu begeistern, sein Know-How weiter zu geben.” an.

Da zeige ich Ihnen, wie Sie die Vorurteile und Glaubenssätze Ihrer Mitarbeitenden auflösen können und wie Sie sie zu einem Wissenstransfer begeistern können.

9 wirklich gute Gründe, warum es besser ist, NIEMALS sein Wissen zu teilen

#1 Wissen ist Macht!

Stimmt. Wenn es darum geht, etwas im Unternehmen zu können, was sonst niemand kann. Dann ist das ganz schön machtvoll. So als Experte auf weiter Flur.

Ich komme gar nicht auf die Idee mir zu überlegen, woher “der Experte” (also ich) sein Wissen her bekommt. Diese Frage ist mir zu spannend. Denn, ich müsste ja meine Hand auf`s Herz legen und mir eingestehen: “so ganz ohne den Austausch mit Fachkollegen (selbst wenn sie nicht im eigenen Unternehmen arbeiten) geht es ja nicht.” Und, “Ich bin ja nicht mit meinem ganzen Fachwissen auf die Welt gekommen.” Und, “Hmm, so ein Experte müßte sich ja eigentlich ständig weiter entwickeln, wenn er nicht der Halbwertzeit seines Wissensstandes zum Opfer fallen möchte.”…

Stimmt. Wenn es darum geht, seinen Status zu halten (Experte) und die Idee hat, seinen Arbeitsplatz zu sichern. Man ist unentbehrlich. Das Unternehmen kann niemals auf einen selbst verzichten. Vor allem wird man bei entscheidenden Ressourcenfragen und Prozessveränderungen immer hinzugezogen. Man ist bestens gefragt und im Bilde. Ach fein. Wissen ist einfach Macht.

[Merken Sie meine indirekte Sprachformulierung? Ich erinnere daran, bitte verstehen Sie diesen Blogartikel mit kleinem Augenzwinkern. Wenn es darum geht, Wissensbarrieren aufzudecken, wird der “Expertenstatus” und die “Arbeitsplatzsicherheit” als häufige Gründe genannt, das eigene Wissen nicht zu teilen. Vor allem ist der inzwischen volksmundige Satz “Wissen ist Macht” nach wie vor in vieler Köpfe. Der Trend zur Netzwerkorganisation, Scrum und agiler Führung in Unternehmen reißt zunehmend diesen Glaubenssatz ein. Und wenn nicht, dann Sie in Ihrer Führungsrolle gefordert!]

#2 Wissen vermitteln? Wozu soll ich mir die Mühe machen? Der versteht es ja doch nicht.

Wohl wahr. Fachchinesisch, Expertenlatein und Desinteresse ist der beste Kommunikationsmix, den ich anwenden kann, um mein Gegenüber dazu zu motivieren, dass es nie mehr um Unterstützung bittet. Ausserdem bestätigen ja meine gemachten Erfahrungen, dass ich mit meinem Urteil recht habe. Die Vergangenheit hat es gezeigt, dass der andere immer wieder gesagt hat: “Hä? Verstehe ich nicht.” – Da ist einfach Hopfen und Malz verloren. Die Mühe lohnt sich einfach nicht. Es ist eine Qual. Der Aufwand ist viel zu groß. Am Besten ist, es ganz sein zu lassen. Können doch andere machen…

#3 Wenn ich dem erzählen würde, was ich alles weiß, dann habe ich ja ewig zu tun…

Ja. Die BWLer kennen den Ausspruch: Es kommt drauf an. … was man erzählt. Ich weiß einfach soviel. Ich könnte ihm mein komplettes Leben, die sämtlich gemachten Erfahrungen in Schule, Studium und Verein erzählen. Dann natürlich auch noch die Geschichte vom Nachbarn, der Schwägerin und dem Fußballkollegen dazugeben. Gute Idee. Am Besten sollte man sich ein Bettenlager im Büro aufbauen. Das dauert wohl wirklich länger.

#4 Und überhaupt, ich habe ja nichts davon… ganz im Gegenteil.

Hallo? Anerkennung, Aufmerksamkeit, Zuhören! Endlich! Im schlimmsten Fall erfährt man selbst vom Wissen des anderen… gruselig. Nicht meins… – Stimmt, ich habe gar nichts davon, mein Wissen zu teilen. Deshalb rate ich, es niemals zu tun.

#5 Der will ja nur prüfen, ob ich wirklich Ahnung habe.

Oh, ganz dünnes Eis. Ich teile garantiert nicht mein Wissen.

Ist doch ganz einfach. Wenn ich auf seine Frage nicht antworte, dann merkt er nicht, wie wenig ich weiß. Mir geht es gleich viel besser. Ich komme auch gar nicht auf die Idee, dass er möglicherweise mich fragt, weil er selber keine Ahnung hat.

#6 Das gibt nur Stress mit dem Chef – von wegen “schon wieder klönen und Pause machen”…

Mein Chef hat ja gar keine Ahnung wie das aussieht, wenn ich wirklich klöne und Pause mache. Aber gut, selber Schuld, wenn er der Meinung ist, ich würde Zeit verplempern. Nun teile ich nicht mehr mein Wissen. Gerade weil er immer glaubt, ich würde nur schwatzen. Ich gebe es ja zu, heute mache ich das. Früher nicht. Da ging es wirklich nur um Fachfragen. Es macht mir eigentlich viel Spaß, meinen Kollegen zu helfen. Aber nun bin ich zum Schluß gekommen, dass ich es besser sein lasse, irgendjemandem zu helfen. Ja, ich lasse es lieber sein. Teile niemals mehr mein Wissen, der Stress hinterher ist mir zu blöd.

#7 Ich weiß ja gar nicht, was der andere draus macht… dann heißt es noch, ICH habe gesagt…

Nee, so haben wir nicht gewettet. Ich teile schön mein Wissen. Sage, wie ich was mache und was ich da tue. Und der andere macht es nach. Und er macht dann Blödsinn. Und ich bin Schuld. Nee, nee. Ist doch wie immer. Dann mache ich es lieber gleich selbst und das richtig oder gar nicht.
Nee, ist schon richtig, dass es gut ist, sein Wissen niemals zu teilen.

#8 Nö, das ist mir ein zu großer Aufwand. Schreiben? Reden? Zeigen?

Das erinnert mich doch sehr an das Bild der drei Affen – nichts sehen, nichts hören, nichts sprechen. Die machen sich das auch einfach. Also, nichts zeigen, nichts schreiben, nichts reden. Der Aufwand ist ja auch wirklich groß. Erst muß ich überlegen, was ich weiß. Dann muß ich überlegen, wie ich es schreibe. Soll ja auch verständlich sein. Und da brauche ich ganz schön lange. Bin nicht gut im Schreiben. Tja und reden? Da geht das schon los. Dann rede ich und woher soll ich sicher sein, dass ich verstanden werde? Da muß ich mir auch noch überlegen, wie ich das erkläre. In der Zeit habe ich schon dreimal selbst die Aufgabe erledigt. Ach ja und die Sache mit dem Zeigen ist ganz schön schwierig. Wie soll ich zeigen, wie es geht, wenn mein Kollege im Ausland hockt?

Mein Wissen zu teilen, ist mir echt zu aufwändig.

#9 Und immer diese Technik. Ich habe ja nun wirklich genug zu tun. Jetzt muss ich hier noch irgendwas in so eine Wissensdatenbank schreiben. Dazu habe ich keine Zeit!… und keine Lust.

Da haben die sich ja was Schönes ausgedacht. Jetzt sollen wir unser Wissen in so eine Datenbank reinschreiben. Also, erstens ist das ganz schön unübersichtlich. Da ist ja überhaupt keine Struktur drin. Wie soll ich denn jemals mein Geschriebenes wiederfinden? Ausserdem muss ich mich jetzt in das fünfte Computerprogramm einarbeiten – das hat doch gar nichts mit meinem Job zu tun. Nun muß ich extra Überstunden machen, damit ich irgendwie die Zeit rausscheffle. Mal abgesehen davon, ich habe auch gar keine Lust, irgendetwas in die Datenbank zu schreiben. Ich weiß schon, wie das ausgeht. Wie das Hornberger Schießen. Da haben wir die tolle Datenbank, schreiben jeder was rein und dann kümmert sich wieder keiner drum. Ich sollte mich echt auf meine Arbeit konzentrieren. Es macht gar keinen Sinn, dass ich hier mein Wissen teile…

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Wie geht es Ihnen jetzt? Macht es aus Sicht Ihrer Mitarbeitenden Sinn, dass sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen in Bezug auf ihre Aufgaben teilen?

So wie ich das hier im "lauten Denken" formuliert habe, wohl eher nicht.

Umso wichtiger ist es, dass wir Führungskräfte unsere Mitarbeiter da abholen, wo sie stehen - vor allem bezüglich ihrer Vorurteile, Denkmuster und Befindlichkeiten.

Einen ersten Lösungsansatz finden Sie in einem direkten Dialog mit Ihren Mitarbeitern. Fragen Sie sie, was diese daran hindert, ihr Wissen zu teilen und helfen Sie, dass diese Barrieren abgebaut werden.

Einen zweiten Lösungsansatz finden sie im vorangegangenen Artikel:
5 ultrawirksame Erfolgskriterien im Wissensumgang

 

Brauchen Sie weitere Lösungen? Dann tragen Sie sich hier im Webinar ein. Sie erfahren, wie Sie Ihre Mitarbeitenden zukünftig zu Verfechtern von Wissensteilung begeistern.

Direkt zur Webinar-Anmeldung

 

Und freuen Sie hier im Blog auf weitere erhellende und inspirierende Impulse für Ihre Wissensaktivitäten!

Herzlichst,

Ihre Claudia Bernert